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Wir sind jetzt wieder vor dem Museum angekommen. Und damit auch vor dem Übergangswohnheim für Geflüchtete. Der Eingang zum Wohnheim liegt genau dort, wo vor 70 Jahren schon die DDR-Flüchtlinge die Anlage betreten haben. Sehen Sie die Glastür dort in dem flachen Gebäudeteil?
Wenn Sie auf dem Weg von der letzten Station hierher den Zeitzeug*innen gelauscht haben, dann haben Sie sicher noch die letzte Stimme im Ohr. Sie gehört einem ehemaligen Bewohner, der von 2011 bis 2013 hier gelebt hat. Mit seinen Erinnerungen sind wir also ganz nah an der Gegenwart.
In Betrieb genommen wurde das Wohnheim im Dezember 2010, kurz nachdem die „Zentrale Aufnahmestelle für Aussiedler“ ihre Pforten geschlossen hatte. Woher die Bewohnenden kommen, ändert sich fortwährend. Zurzeit sind die meisten Menschen, die hier leben, aus Syrien und Afghanistan. Viele sind im Rahmen von Resettlement-Programmen nach Deutschland gekommen. Es handelt sich also um besonders gefährdete und schutzbedürftige Menschen. Dank internationaler Schutzbestimmungen können sie direkt und sicher einreisen. Oder sie zählen zu den sogenannten afghanischen Ortskräften – also Personen, die in Afghanistan für die Bundeswehr, deutsche Ministerien oder deutsche Organisationen gearbeitet haben und nach der Machtübernahme durch die Taliban in ihrem Heimatland um ihr Leben fürchten müssen.
Die Verweildauer im Heim ist unterschiedlich. Angesichts der großen Wohnungsnot in Berlin liegt sie oft bei mehreren Jahren. Das Ziel aller hier Lebenden ist jedoch eine eigene Wohnung, ein eigenständiges Leben außerhalb des Wohnheims und inmitten der Gesellschaft.