Trotz der Zweifel von Christel Nieske wird die Idee vom Hausbau mit viel Energie, Eigenarbeit und Krediten in die Tat umgesetzt. Als DDR-Flüchtlinge, die in der Landwirtschaft tätig gewesen sind, erhalten sie staatliche Unterstützung für die Errichtung einer „Landwirtschaftlichen Nebenerwerbssiedlung“. Der Anbau und Verkauf von Obst und Gemüse sowie von tierischen Produkten soll zur Existenzsicherung beitragen.
Christel Nieske erinnert sich:
„Ganz wesentlich unterschied sich unsere Situation in Wülfrath von der in Mecklenburg dadurch, dass dort unsere Familien und wir selbst bekannt gewesen waren, wir uns hier dagegen erst einen Ruf aufbauen mussten, was nur schwer und nur langsam möglich gewesen ist.“
Auch Hans Nieske erinnert sich an schwierige Momente:
„Geärgert hat uns und andere Nebenerwerbssiedler immer wieder das Vorurteil, wir seien als Flüchtlinge durch den Lastenausgleich mehr oder weniger umsonst zu unseren Häusern gekommen. An Lastenausgleichszahlungen war 1955 überhaupt noch nicht zu denken.“