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In den Wochen nach dem Mauerfall erlebte Burkhard Strelow erste „Auflösungserscheinungen“ in seiner Einheit. Die Bewaffnung wurde reduziert, auch um Zwischenfälle mit den Menschenmengen im ehemaligen Grenzstreifen zu verhindern. Die Vorgesetzten konnten den jungen Soldaten kaum noch den Sinn ihres Dienstes an der Mauer erklären:
„Ich erinnere mich nicht, wie die neuen Befehle waren. Also Grenzsicherung, ja. Aber das [wurde] auch hinterfragt: Wozu denn? Für wen denn oder gegen wen? Das haben Sie ganz kurz versucht mit [dem] Unterbinden von Schmuggel zu begründen. […] So einen Blödsinn haben sie erzählt. Ganz kurz nur und dann war ja sehr schnell alles vorbei.“
Burkhard Strelow begann in dieser Zeit seinen Alltag als Grenzsoldat zu fotografieren. Dieses Foto mit seinem Motorrad im Grenzstreifen wäre vor dem Mauerfall kaum denkbar gewesen und scharf geahndet worden. Nun begann er festzuhalten, wie er und seine Mitsoldaten sich die Zeit vertrieben.